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En toen begonnen we een B&B

Pieter-Bas van Wiechen en Sophie van Leeuwen runnen een bed & breakfast in Oost. Ze hebben een zoontje van acht maanden, Dima. In Het Parool vertellen ze deze zomer twee keer per week over hun belevenissen.

Honderd vierkante meter, we wonen er al een tijdje maar nog steeds weerkaatst ieder geluid hard tegen de kale muren. Ons huis is leeg omdat we bijna geen spullen meer hebben. Na een Brussels avontuur op tachtig vierkante meter kwamen we terug in Amsterdam waar slechts drieentwintig vierkante meter op ons lag te wachten.

De helft van onze spullen hebben we in de Belgische hoofdstad achtergelaten. Ze staan er nog: in het huis van onze huisbaas, een armlastige kunstenaar met verzamelwoede, of ergens anders in de wijk Sint-Joost-Ten-Noode. De avond dat wij onze overtollige huisraad op straat zetten, was het spontaan rommelmarkt in de wijk.

Inmiddels hebben we dankzij de crisis op de woningmarkt ons Amsterdamse hok kunnen verruilen voor een kast van een huis diep in Amsterdam oost. Vanaf nu kunnen we eindeloos struinen over twee etages en elkaar in vier kamers kwijtraken. “He, kwam er maar weer eens iemand logeren,” verzucht Sophie regelmatig. Zoals in Brussel toen al onze vrienden weekenden lang wedstrijden bier proeven met ons hielden. De volgende ochtend stonden ze in onderbroek en met ongewassen haar hun tanden te poetsen boven ons aanrecht.

Rete hip onze logeerkamer aanbieden op een couchsurfsite zodat mensen gratis bij ons kunnen logeren? We overwegen het maar zijn al snel bang dat dit een eindeloze reeks gierige sloebers, terecht vrijgezelle dertigers en blowende autonomen zal opleveren. Bovendien: we hebben net een niet-Zweedse slaapbank gekocht. Hij ligt heerlijk maar we zijn zo geschrokken van de prijs dat we hem graag terug willen verdienen.

“Ga een kamer verhuren aan toeristen,” zegt Bo, een vriend die bij ons logeert omdat hij zowel zijn eigen huis als dat van zijn vriendin heeft verhuurd aan buitenlandse bezoekers van de stad. Bo is onze meest avontuurlijke en gastvrije vriend. Bij zijn huis in Amsterdam is het altijd een komen en gaan van exoten uit verre oorden en vreemde vogels uit zijn eigen straat. Van professor tot junk, Bo kan met iedereen door een deur en iedereen is welkom. Wij bewonderen dat dus horen hem graag aan over zijn bed & breakfast.

Bo was in Amsterdam een van de eerste die zijn huis aanbood op de internationale bed & breakfastsite die nu marktleider is. Bo laat er geen gras over groeien en vult onze gegevens in terwijl hij uitlegt hoe het systeem werkt. Voordat we goed en wel begrijpen waar we aan beginnen, drukt onze vriend op enter: “Zo, vanaf nu hebben jullie ook een bee-en-bee.”

Wenn Niederländer Deutsch sprechen – wie Hape Kerkeling, nur noch schlimmer

Die niederländische Königin Beatrix ist auf Staatbesuch in Deutschland. Es geht um Beziehungen: Wirtschaft, Kultur und Jugend. Aber wie steht es um die deutsche Sprache in dem kleinen Nachbarland an der Nordsee?
„Hallo! Ich bin der Beatrix und ich komme Mittagessen mit der Präsident!“ Viele Deutsche werden zuerst an Hape Kerkeling denken, wenn sie vom Staatsbesuch der niederländischen Königin Beatrix hören, die an diesem Dienstag in Berlin eintrifft. Der Deutsche Komiker perfektionierte in seiner Persiflage von 1991 das Deutsch vieler Niederländer, als er sich für die Königin ausgab.
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Dabei gibt es natürlich viele Holländer, die sehr gut Deutsch sprechen. Es sieht aber so aus, als würde Kerkelings Niederdeutsch der neue Standard werden: Denn nicht jeder Niederländer wird in Zukunft Deutsch in der Schule lernen. Königin Beatrix kommt mit großem Gefolge nach Deutschland. Drei Minister, Thronfolger Willem-Alexander und seine argentinische Frau Maxima sind dabei. Und das ist nicht alles: Das gesamte Königliche Concertgebouw Orchester mit Chefdirigent Mariss Jansons und die international gefeierte Geigerin Janine Jansen sind engagiert als Ehrung für die deutschen Würdenträger. Erstaunlich ist das nicht: Beiden Ländern liegt viel an einer guten Beziehung. Es geht nicht um Höflichkeit oder darum, Kriege zwischen den Ländern zu verhindern. Es geht vor allem um Geld, sehr viel Geld. Deutschland ist Hauptexportpartner der Niederlande. 24,3 Prozent seines gesamten Exports ist 2009 an den Nachbarn gegangen. Beim Import waren es 19 Prozent. Gleichzeitig ist das kleine Land an der Nordsee der zweitgrößte Handelspartner von Deutschland. Ein Handelsvolumen von 130 Milliarden Euro geht jedes Jahr über die Grenze. Angesichts dieser Zahlen sollte es nicht überraschen, dass die Niederlande bei ihrem Staatsbesuch in Deutschland tief in die Tasche greifen. Wenn es der deutschen Wirtschaft schlecht geht, leidet auch das Land der Käseköpfe. Und wenn die Wirtschaft in Deutschland anzieht, freuen sich die Holländer über bessere Zeiten. In der Beziehung zwischen Deutschland und den Niederlanden läuft es gut – nicht nur wirtschaftlich. Linda de Mol und Sylvie van der Vaart haben den Verlust Rudi Carrels wieder wettgemacht und erhalten in Deutschland das Andenken an die Niederlande. Eine Bundesliga ohne holländische Fußballspieler und Trainer ist heute undenkbar. Auf höherer kultureller Ebene halten Sänger wie Herman van Veen, Regisseur Johan Simons von den Münchener Kammerspielen und Dirigent Bernhard Haitink die niederländische Ehre hoch. Handel mit Deutschland treiben, Beziehungen aufzubauen oder hier zu arbeiten. Das ist für viele Niederländer verhältnismäßig einfach, weil sie die Sprache verstehen und meist auch sprechen können. Deswegen ist der kleine Nachbar so präsent in Deutschland. Aber ob das in zehn Jahren immer noch so sein wird? Bis vor fünf Jahren noch lernte jeder Schüler mindestens ein Jahr lang Deutsch in der Schule. Heute wird nur noch Englisch verpflichtend unterrichtet. Eine zweite Sprache können die Schüler wählen. Früher waren das Deutsch und Französisch. Jetzt steigt die Popularität von Spanisch, Türkisch und Arabisch. An der Grenze entscheiden sich viele Schulen und Schüler noch immer für Deutsch, weil sie oft nach ins Nachbarland fahren, etwa um billiges Benzin zu tanken. Einige Kilometer weiter im Land ist es mit dem Deutschen wie mit einer vom Aussterbenden bedrohten Tierart. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft, müssen sich die Niederländer angesichts des Staatsbesuchs gedacht haben. Beatrix und ihr Gefolge besuchen eine Tanzakademie in Dresden, in Berlin stehen drei Programmpunkte mit Jugendlichen auf dem Plan, meist kennzeichnend für die Beziehung: Prinzessin Maxima und Frau Wulff besuchen eine Schulstunde zum Umgang mit Geld und zeigen damit, dass sie auch in die Zukunft auf gute wirtschaftliche Zusammenarbeit setzen. Die Niederlande waren in Handelsdingen immer stark, weil sie viele Sprachen gesprochen haben. Jetzt laufen sie Gefahr, die besondere Verbindung zu ihrem wichtigsten Handelspartner zu verlieren: Und das kostet die Niederlande Geld. Für eine richtig gute Beziehung sollten die Niederlande für die deutsche Sprache bei ihrer Jugend werben. Vielleicht wäre das auch ein schönes Thema für einen Gegenbesuch von Präsident Wulff: die Niederländische Jugend und die deutsche Sprache. Für alle die „Niederdeutsch“ lernen möchten: der Einführungskurs vom Halbniederländer Hape Kerkeling in der Rolle von König Beatrix